Was ist Naturlatex?

Naturlatex

Naturlatex

Naturlatex, oder auch Naturkautschuk genannt, wird aus der Milch des Kautschukbaumes gewonnen. Auch wenn heutzutage 60% des weltweiten Bedarfs von synthetischem Kautschuk gedeckt werden, wird Naturkautschuk immer noch für verschiedenste Produkte wie Reifen genutzt.

Die Vorteile von Naturlatexmatratzen sind die hohe Punktelastizität, die ökologische und nachhaltige Gewinnung und die hohe Atmungsaktivität aufgrund von tausenden kleiner Luftkammern.

Geschichte des Naturlatex

Die ältesten Nachweise von natürlichem Latex finden sich in Mittelamerika, wo schon zu früher Zeit Kautschuk genutzt wurde um Schläuche, Gefäße, Kleidung und Spielzeug herzustellen. Mit der Entdeckung Amerikas erreichte der Latex Europa, wo 1761 erstmals ein Lösungsmittel für festen Kautschuk gefunden wurde.

Ende des 18. Jahrhunderts kam es zu weiteren Erfindungen aus Naturlatex, die sich aber nur bedingt durchsetzten, da Naturkautschuk bei Hitze sehr klebrig und bei Kälte spröde wurde. 1839 erfand der Amerikaner Charles Goodyear die Vulkanisation, die plastischen Latex in elastisches Gummi verwandelt. Durch diese Erfindung kam es, aufgrund der steigenden Nachfrage, zu einem Kautschukboom in Mittel- und Südamerika besonders in Brasilien.

Da sich jedoch bald herausstellte, dass die natürlichen Begebenheiten in Südamerika nicht geeignet sind um Kautschukbäume in Plantage anzubauen, wurde der Anbau in die englischen Kolonien in Asien (besonders nach Indien) verlagert und der Kautschukboom kam zu seinem Ende.

Auch in Afrika (z.B. im Kongo) wurde Latex angebaut, wobei es zur Ausbeutung der einheimischen Bauern durch die englischen Kolonialherren kam. Während des zweiten Weltkriegs entstand eine Latex-Knappheit, woraufhin der deutsche Fritz Hofmann den synthetischen Latex erfand, der heute noch etwa 60 Prozent des weltweiten Latex-Bedarfes abdeckt.

Gewinnung von Naturlatex

Naturlatex wird durch das Anritzen des Kautschukbaumes gewonnen. Dadurch auch die Bezeichnung als Naturlatex oder Naturkautschuk. Diese traditionelle Art der Ernte ist auf dem obigen Bild gut zu sehen. Der Anbau der Kautschukbäume findet auf Plantagen in Asien und Afrika statt. In Süd- und Mittelamerika kommt es teilweise noch zu sogenannter Sammelproduktion. Dies bedeutet, dass Kautschukbäume in Nutzreservaten zur Ernte genutzt werden dürfen. Diese Art der Naturkautschuk Gewinnung ist deutlich nachhaltiger als der Anbau auf Plantagen.

Der größte Teil des weltweiten Naturlatex-Anbaus findet in Asien statt. Dabei besonders in Thailand, Indonesien und Malaysia. Nach Asien ist Afrika, etwa die Elfenbeinküste und Nigeria, ein großer Naturlatex-Lieferer. Das eigentliche Herkunftsgebiet, nämlich Südamerika, ist mit Brasilien nur noch auf Platz zehn der Naturlatex-Produzenten zu finden.

Woraus besteht Naturlatex?

Naturlatex setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Zum größten Teil, mit etwa 70 Prozent, besteht es aus Wasser und nur zu etwa 30 Prozent enthält Naturlatex tatsächlich Kautschuk. Zudem enthält Naturkautschuk verschiedene Harze, Eiweiße und Mineralstoffe.

Es gibt verschiedene Handelsformen, in denen Naturlatex verbreitet wird. So kann es in flüssiger, in fester oder in Pulver-Form verkauft werden.

  • Ist Naturlatex flüssig, hat es den Vorteil, dass es später einfacher mit anderen Materialien vermischt werden kann. Auch vorvulkanisiert erhält es eine flüssige Form, die aber nicht einfach zu transportieren ist.
  • Die feste Form ist dabei sehr leicht zu lagern und wird recht häufig als Handelsform gewählt. Um Naturlatex in eine feste Form zu bringen wird die Flüssigkeit zunächst koaguliert, wobei der flüssige Latex zur Gerinnung gebracht wird. Danach wird es noch gewaschen und getrocknet.
  • Unter Latex-Händlern ist die Sheet Kautschuk Variante als Handelsform zudem sehr beliebt. Dabei wird der Naturlatex mit Ameisensäure oder Essigsäure koaguliert und gewalzt bevor es getrocknet und verpackt wird.

Eigenschaften Naturkautschuk

Bei Naturkautschuk handelt es sich um einen natürlich nachwachsenden Rohstoff. Der Anbau und die Produktion von Naturkautschuk belastet also nicht die Umwelt und die Natur kann sich durch neue Pflanzen regenerieren. In seiner Eigenschaft als äußerst flexibles und druckbeständiges Material ist die Verwendung von Naturkautschuk in Matratzen bestens geeignet. Das Material reagiert besonders punktelastisch und flexibel auf Körperdruck und unterstützt somit eine ergonomisch korrekte Haltung der Wirbelsäule.

Um die Qualität des Naturlatex auszeichnen zu können werden national standardisierte Verfahren verwendet. So etwa TTR (Thai Tested Rubber), SIR (Standard Indonesian Rubber) und SMR (Standard Malaysian Rubber). Sollten Sie sich eine Matratze aus Naturkautschuk kaufen wollen und Wert auf fair gehandelte Produkte legen, sollten Sie auf das Gütesiegel Fair Rubber achten.

Genutzt wird Naturlatex etwa bei Purnatur Matratzen. Auch wird oft zudem Kokoskautschuk aus kbA verwendet und verschiedene Matratzenbezüge zum Beispiel aus Schafschurwolle anbieten.