Torf und Matratzen – wie passt das zusammen?

Torf ist eine organische Ablagerung, die in Mooren entsteht. Diese ist in getrocknetem Zustand brennbar, weshalb Torf häufig als Brennstoff verwendet wird. Denn Torf ist die Vorstufe von Kohle. Auch in der Whisky-Herstellung, in der Medizin und im kosmetischen Bereich ist Torf bekannt. Eine eher noch unbekanntere Verwendungsform sind Torffasern, aus denen sich Textilien herstellen lassen. Neben der Torf-Matratze finden sich auch Torf-Unterbetten und Torf-Bettwaren. Besonders im Gesundheits-Bereich und der Naturheilkunde gilt Torf bereits als Mittel gegen viele Beschwerden.

Was ist Torf und wie entsteht Torf?

Der Torf wird frisch aus dem Moor ausgestochen, geschüttelt und gesiebt, bis nur noch lange Fasern übrig bleiben. Diese Torffaser (oder auch: Torfwolle) ist ein Überrest von Wollgras, welches im Moor verrottet und weiter mineralisiert wurde. Es dauert ca. 1000 Jahre, bis eine Torfschicht entsteht. Die Pflanzenfasern können nun mit anderen natürlichen Materialien weiter verwendet und zu Matratzen und Bettwaren verarbeitet werden. Denn die Torffaser besitzt allein keine Bauschkraft. Deshalb wird Torf in einen Naturkautschuk (oder Kokos-Kautschuk)-Kern eingebettet oder zu einem Torf-Woll-Vlies weiter verarbeitet.

Wenn Torf in eine Bettware, wie einem Kissen, einer Decke oder einem Unterbett verwendet werden soll, ergibt sich auch oft die Kombination von Torf mit Schafschurwolle oder Bio-Baumwolle (kbA-tested). Torfwolle oder Torffasern, die für Textilien verwendet werden sollen, bestehen fast ausschließlich aus Wollgräsern und  werden nur aus einer Moortiefe zwischen 0,5 und 3 Metern gewonnen.

Positive Eigenschaften von Torf

Torf besitzt eine Menge wertvolle Eigenschaften, die seit Jahrhunderten von Jahren genutzt werden. Besonders in der Naturheilkunde kennt man Torf als immunsystemstärkenden Stoff. Welche besonderen Eigenschaften Torf in Matratzen und Bettwaren hervorbringt erfahren Sie hier:

  • Durchblutungsfördernde Wirkung während des Schlafs, durch Stoffe im Torf, die durch Körperwärme aktiviert werden
  • Schützt vor Störzonen in der Matratze
  • Gesundes Schlafklima, dank positivem Hygieneverhalten von Torf
  • Allergiker-geeignet dank antibakterieller Wirkung
  • feuchtigkeitsregulierend
  • wärmespeichernd
  • entzündungshemmend, revitalisierend
  • Neutralisiert Schweiß (Schwitzen im Schlaf), Giftstoffe, Salze und Gerüche
  • fungizide Wirkung verhindert die Bildung von Schimmelpilzen

Auch wenn die Kombination von Torf und Matratze zunächst ungewöhnlich klingt: diese positiven Eigenschaften überzeugen nicht nur Fans von Naturprodukten. Wer auf einem Torfbett schläft, kann ungefähr die selbe positive Wirkung erwarten, wie von einem Moorbad, denn die im Schlaf abgegebene Feuchtigkeit und Wärme aktiviert die Wirkstoffe im Torf und sorgt für einen rundum gesunden Schlaf. Durch die durchblutungsfördernde Wirkung, wird eine Torfmatratze besonders von Rheumatikern sehr geschätzt.

Die Geschichte von Torf als Schlafunterlage

Torf wurde früher bereits gelegentlich als günstigere Variante von einem Bett verwendet, ähnlich wie Stroh. Besonders Bettnässer und Kinder schliefen auf getrockneten Unterlagen aus Torf. Auch Säuglinge wurden auf Torfunterlagen gebettet, auf Grund der aseptischen Wirkung des Torfs.

Das Torfbett wurde schließlich abgelöst, als die Menschen anfingen, Holzbetten zu bauen. Jedoch wird die Torffaser heute wieder als natürlicher Rohstoff für Kissen, Bettdecken und Matratzen verwendet und seine gesunde Wirkung wieder neu entdeckt.

Pflege von Torfprodukten

Torf-Bettwaren sollten entweder in Handwäsche oder im Schongang bei 30 Grad gewaschen werden, ohne die Zugabe von Waschmitteln mit Duftstoffen. Empfehlenswert sind saure Waschmittel mit einem ph-Wert von 6. Dies ist meist bei speziellen, milden und für Wolle geeigneten Waschmitteln der Fall. Wichtig ist dabei ein gründliches Spülen. Wer Torfprofukte mit der Hand wäscht, kann am Ende etwas Essig mit in das Spülwasser geben. Die Säure verhindert, dass zu viele Huminstoffe ausgewaschen werden, die für die Struktur und positiven Eigenschaften von Torf verantwortlich sind.

Die Torfmatratze wirkt zwar fungizid und verhindert die Bildung von Schimmelpilzen, das Schlafzimmer sollte aber trotzdem täglich gelüftet werden, damit Matratze und Bettwaren die aufgenommene Feuchtigkeit aus der Nacht wieder abgeben und ihre Funktion behalten können.