Was ist Zwirn?

Zwirn

Zwirn

Zwirn ist ein textiler Rohstoff. Er wird durch das Verfahren Zwirnen hergestellt, dabei werden mehrere Fäden zusammengedreht. Ein Faden entsteht wiederum beim Spinnen, dabei werden lose Fasern durch Drehen und Strecken versponnen.

Mit Zwirn kann umgangssprachlich auch ein eleganter Anzug gemeint sein.

Wie wird Zwirn hergestellt?

Der Herstellungsprozess wird Zwirnen oder Garnveredelung genannt. Grundsätzlich werden dabei ein oder mehrere Garne, oder Einzelfäden, zusammengedreht. Dabei wird, je nach späterem Verwendungszweck, zwischen glatten Zwirnen und Effektzwirnen unterschieden:

Glatte Zwirne werden dann angewandt, wenn die Reißfestigkeit und die Gleichmäßigkeit verbessert oder hergestellt werden sollen. Effektzwirne hingegen werden genutzt, wenn eine Textile verschönert und ein Muster belebt werden soll. Bei der Zwirndrehung kann der Zwirn in zwei Richtungen gedreht werden. Zum einen gibt es die Z-Drehung mit einem Z-Draht. Diese Drehung ist gleich der Richtung gedreht, in die der Schrägstrich des Buchstaben Z verläuft. Ist die Drehung in Richtung des Schrägstriches des Buchstaben S, so spricht man von einer S-Drehung und einem S-Draht.

Bei der Herstellung von glatten Zwirnen werden die Garne ca. 15 – 30 Minuten vor dem Zwirnen bei 60 – 80 Grad gedämpft. So soll ein Schlingen der Garne vermieden werden. Danach erfolgt das Sprengen mit Fettsäure, so wird der Garnabrieb bei der Weiterverarbeitung reduziert. Beim eigentlichen Zwirnen gibt es eine Hohlspindel mit einem feststehenden Topf, auf diese werden dann Garnfäden aufgesteckt. Der Faden läuft dann durch die Hohlspindel und zu einer Aufwickel-Vorrichtung. Dabei dreht sich die Spindel und so erhält das Garn eine drehartige Form. Bei den Effektzwirnen werden bestimmte Effekte eingearbeitet. Sie können um den Grundfaden gewickelt oder zwischen zwei Grundfäden eingebunden werden. Diese Herstellung kann auch auf Hohlspindeln erfolgen.

Welche verschiedenen Zwirnarten gibt es?

Es gibt unterschiedliche Zwirnarten, diese sind:

  • Popelinezwirn (Normaler Zwirn)
  • Nähfaden
  • Voile
  • Crêpezwirn
  • Effektzwirn (Fantasiezwirn)
  • Spezialkonstruktionen
  • Bindfaden/Verpackungskordel

Bei einem Popelinezwirn werden zwei einfache Garne zusammengedreht. Dabei kann die Anzahl der Drehungen variieren und so auch die Eigenschaften des Zwirns verändern. Der Nähfaden kann ebenfalls aus zwei Garnen bestehen. Meistens besteht er aber aus drei einfachen Garnen. Hier gibt es auch Umwindegarne und geflochtene Garne.

Bei Voile entstehen sehr harte Zwirne, die früher häufig für Vorhänge genutzt wurden. Bei den sogenannten Crêpezwirnen handelt es sich um Zwirne, die besonders hoch gedreht sind. Effektzwirne, oder auch Fantasiezwirne genannt, haben verschiedene Struktureffekte. Dazu können sie auch in ihrer Farbe und ihrem Material variieren.

Die Herstellung bei Spezialkonstruktionen ist sehr teuer. Hierbei entstehen mehrstufige Zwirne. Die Bindfäden oder Verpackungskordeln werden meist aus Hanf oder Flachs hergestellt und können mehrstufig oder einfach sein.

Was ist Zwirn Jersey?

Zwirn wird vor allem in der Textilbranche verwendet. Hier häufig auch für Bettwäsche oder Bettlaken. Bekannt ist auch der Jersey-Zwirn. Hier wird Jersey Stoff, der aus Baumwolle, Seide, Viskose oder Wollmischgarnen bestehen kann, gezwirnt. Dieser Zwirn-Jersey ist sehr weich, elastisch und langlebig und somit besonders gut für Bettlaken geeignet.